EL-MO Award 2022

 EL-MO Award 2022

DIE GEWINNER DES EL-MO AWARDS 2022

Die hochkarätig besetzte Fachjury prämierte auch heuer wieder fünf heimische Unternehmen und ihre innovativen Projekte zur nachhaltigen Transformation der österreichischen Wirtschaftsverkehre sowie ein Sonderprojekt aus dem Ausbildungssektor.

Darüber hinaus wurden Stephan Schwarzer (WKÖ) und Robert Thaler (BMK) mit dem Ehrenpreis „Wegbereiter der EL-MOTION“ ausgezeichnet. Der Sonderprojekt-Preis ging an die FH Campus Wien. Die EL-MO Awards wurden erneut von Bundesministerin Gewessler und WKÖ-Generalsekretär Kopf überreicht.

Am Abend des 04. April 2022 wurde im Rahmen des Fachkongress EL-MOTION (04.-05.4.2022) erneut der EL-MO Award an österreichische Unternehmen verliehen, die mit besonders innovativen Projekten Pionierarbeit bei der Transformation der Wirtschaftsverkehre in Richtung CO2-Neutralität leisten. Dazu wurden zwei Ehrenpreise und ein Sonderprojekt ausgezeichnet. Unterstützt wurde der Award im Rahmen von Medienpartnerschaften durch „1TRUCK.TV“ sowie das Fachmagazin „FLOTTE“.

EL-MO AWARD 2022 / Foto: (c) annarauchenberger.com / Anna Rauchenberger
v.l.n.r. Oliver Zeisberger, Leonore Gewessler, Karlheinz Kopf

Leonore Gewessler
Foto: (c) annarauchenberger.com / Anna Rauchenberger

„Gerade in diesen schwierigen Zeiten ist es wichtig innovative Mobilitätsprojekte vor den Vorhang zu holen die schon jetzt ganz ohne fossiles Öl und Gas auskommen. Diese Projekte zeigen eindrucksvoll wie wir in Zukunft klimafreundlich unterwegs sein können, Transporte effizient auf die Schiene verlagern können oder die sogenannte letzte Meile mit sauberem Strom abwickeln können. Der EL-MO Award holt sie vor den Vorhang und motiviert andere, den Weg in Richtung emissionsfreier Antriebe und Klimaneutralität mitzugehen. Mit dem Mobilitätsmasterplan 2030 für Österreich haben wir Kompass und Karte vorgelegt, wie das zu schaffen ist. Die Gewinnerinnen und Gewinner zeigen eindrücklich, wie man mit Engagement und Innovation Projekte gegen die Abhängigkeit von fossilen Energien und hin zu emissionsfreier Mobilität erfolgreich umsetzen kann. Deshalb freut es mich sehr, bereits zum zweiten Mal den Award an diese Pioniere für klimafreundliche Verkehre überreichen zu dürfen“, so Klimaschutzministerin Leonore Gewessler.

„In dieser Zeit sind wir mit schrecklichen tagesaktuellen Geschehnissen befasst, die tief betroffen machen und uns zum Handeln auffordern. Parallel sollte unser Handeln zur Erreichung der klimapolitischen Ziele weiterhin gezielt und engagiert weitergehen. In der Wirtschaftskammer sehen wir die Transformation als enorme Herausforderung, wobei vor allem im Verlagern und Verbessern das Potenzial für die heimischen Unternehmen liegt. Die Vergangenheit hat mehrmals bereits gezeigt, große Ziele lösen eine unglaubliche Innovationskraft in der Wirtschaft aus, durch die neue Errungenschaften kreiert werden, die die Zielerreichung erst möglich machen. Aus genau diesem Grund wurde der EL-MO Award ins Leben gerufen, weil er zeigt, was möglich ist und damit die kreativen Kräfte zur Nachahmung motivieren soll“, sagt Karlheinz Kopf, Generalsekretär der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ).

Karlheinz Kopf
Foto: (c) annarauchenberger.com / Anna Rauchenberger

Jürgen Streitner
Foto: mtma.at / Manuel Tenora

Jürgen Streitner, Leiter der Abteilung für Umwelt- und Energiepolitik in der Wirtschaftskammer Österreich und Vorsitzender des EL-MOTION Beirats: „Die hohe Qualität und Quantität der Einreichungen beim diesjährigen EL-MO-Award zeigt, dass wir mit der letztjährigen Initiative genau ins Schwarze getroffen haben. Die Unternehmen wollen vorzeigen, was sie können und welche Schritte sie auf dem Weg in das künftige Mobilitätssystem bereits gesetzt haben. Ich danke allen, die eingereicht haben, und ermuntere all jene, die sich noch nicht vor den Vorhang gewagt haben, dies beim nächsten EL-MO-Award nachzuholen.“

DIE GEWINNER DES EL-MO AWARDS 2022

GrazLog – AIT + Stadt Graz + Holding Graz + TU Graz + Prime Mobility & Consulting + FA Klade

Das Projekt „GrazLog“ etabliert seit April 2021 einen innenstadtnahen, kooperativ-betriebenen Güterlogistikhub und ein von dort aus abzweigendes Zustellservice mit Elektrofahrzeugen und Lastenrädern in die Grazer Innenstadt. Ziel ist es, gemeinsam mit einem Logistikunternehmen ein wirtschaftlich tragfähiges Betreiber- und Geschäftsmodell für die „letzte Meile“ zu entwickeln, es im Rahmen einer Pilotphase zu testen und in einen langfristigen Echtbetrieb überzuführen, um in Zukunft eine emissionsfreie (Einsatz von Elektro-Kfz und -Lastenräder) und optimierte Kleingüteranlieferung in Graz zu ermöglichen. Von April bis Anfang August 2021 wurden 2.000 Packstücke zugestellt. Tendenz stark steigend.

Das sagt die Jury: GrazLog leistet mit der kooperativen Warenkonsolidierung einen innovativen Beitrag zur Reduktion von Lieferfahrten (Last-Mile-Delivery) und mit dem integrierten emissionsfreien Gütertransport einen wichtigen Meilenstein für das urbane Mobilitätssystem der Zukunft. GrazLog schafft damit die Grundlage für die Einrichtung und den Betrieb weiterer City Hubs in anderen Stadtteilen und weiteren Städten und Regionen.

Martin Reinthaler, Projektleiter GrazLog: „Der Gewinn des EL-MO Award freut uns sehr und zeigt die hohe Relevanz von GrazLog auf. GrazLog hat bereits Auszeichnungen aus dem Logistik- und Verkehrsbereich erhalten, mit dem EL-MO Award wird nun auch der Einsatz der E-Transporter und E-Cargo Bikes ausgezeichnet. GrazLog ist ein österreichweit einzigartiges Pilotprojekt und durch die Auszeichnungen werden weitere Städte und Regionen motiviert sich mit nachhaltiger Stadtlogistik auseinanderzusetzen.“ 

Leonore Gewessler, Martin Reinthaler, Karlheinz Kopf
Foto: (c) annarauchenberger.com / Anna Rauchenberger

Innovative Verladetechnik im Intermodalverkehr – Hafen Wien GmbH + Helrom GmbH

Bestrebungen den Schwerverkehr und Gütertransport von der Straße auf die Schiene zu verlagern, gab es in der Vergangenheit von unterschiedlichen Akteuren. Doch wirklich erfolgreich war der „Lkw auf die Schiene“-Ansatz bisher nicht. So werden aktuell nur etwa 2 % der Lkw-Stattelauflieger (Trailer) in Europa auf der Schiene transportiert. Und nur 5 bis 10 Prozent aller Sattelauflieger sind überhaupt „kranbar“. Hier setzt die innovative, barrierefreie Lösung „Trail Rail“ von Helrom an, die sämtliche Sattelauflieger – inklusive Megatrailer – fit für den Transport per Bahn macht. Und das ohne aufwändige Terminalinfrastruktur – gekrant wird nämlich nicht: Jeder der Helrom-Wagen kann an jedem einfachen Lade-/Neben-/Anschlussgleis durch seitliches Ausschwenken zwei Trailer aufnehmen. Dabei wird der Trailer mittels Terminal-Zugmaschine unkompliziert und zeiteffizient auf den ausgeschwenkten Wagen gefahren (1 Zug = 40 Trailer kann in 120 Min. be-/entladen werden). Im August 2021 Jahres wurde der Probebetrieb am Hafen Wien erfolgreich abgeschlossen und der Ausbau des Regelbetriebes auf der Relation „Düsseldorf – Wien“ beschlossen. Bis dato wurden mehr als 10 Mio. € in die neue Verladetechnik investiert und 2021 der Schwerlastverkehr in Österreich und Deutschland um rund 9.000 Lkw reduziert. Dies entspricht einer CO2-Einsparung in 2021 von  ca. 7.177  Tonnen auf einer Gesamtstrecke von ca. 1.007 km, die anstatt per Zug sonst via Lkw zurückgelegt werden müsste. 

Ein weiterer Hochlauf des Regelbetriebs sieht 2022 eine zweifache Kapazitätsaufstockung des ersten Zuges auf 18, später 20, Wagen vor. Darüber hinaus ist der Einsatz eines zusätzlichen Zuges ab September vorgesehen. Mit zwei Zügen sind dann sechs Rundläufe pro Woche zwischen Wien und Düsseldorf geplant.

Das sagt die Jury: Die barrierefreie Verladetechnik und die Konzentration auf Top-Güterverkehrsrouten mit dem Hafen Wien als zentrale Wirtschaftsdrehscheibe entlasten die Straßen, die Umwelt und stärken den Logistikstandort Österreich. Jeder Sattelaufflieger kann nun auf die Schiene verladen werden – ohne Investitionen am Verladestandort, diese Verladetechnik steckt komplett im Wagon. Mit der Verladetechnik von Helrom wird jeder Lkw „fit“ für die Schiene, das erhöht einerseits die Akzeptanz des Angebots und leistet einen Beitrag zur Versorgungssicherheit, die aufgrund Personalmangel bei Lkw-Fahrer*innen gefährdet ist – mit steigender Tendenz. Das CO2-Einsparungspotenzial und die Entlastung der Straße – damit auch der Bevölkerung – ist riesig. Im Ergebnis wird damit ein wichtiger und dringend notwendiger Beitrag zur Erreichung der vereinbarten Klimaziele geleistet. 

Mag. Doris Pulker-Rohrhofer, technische Geschäftsführerin Hafen Wien GmbH: „Wir freuen uns bei einer äußerst hochkarätigen Fachjury auf ganzer Linie überzeugt zu haben und nehmen diese Auszeichnung mit großer Freude entgegen. Der Hafen Wien als wichtigstes und größtes Logistikzentrum in Ostösterreich sowie zentrale Wirtschaftsdrehscheibe für die Region Wien steht als Vorbild für andere Unternehmen. Nachhaltig und kosteneffizient zu agieren ist von hoher Relevanz, um im Wettbewerb bestehen zu können. Ziel der Kooperation zwischen dem Hafen Wien und Helrom ist es, den Intermodalverkehr auszubauen, Verkehre auf die Schiene zu verlagern und somit einen spürbaren Beitrag für den Klimaschutz und die Verkehrswende zu leisten.“

Leonore Gewessler, Roman Noack, Monika Gindl-Muzik, Doris Pulker-Rohrhofer, Karlheinz Kopf
Foto: (c) annarauchenberger.com / Anna Rauchenberger

GREEN TO HOME – NewMobilityEnterprise GmbH

Der eCommerce verzeichnet national ein ungebremstes Umsatzwachstum, wobei die Ausgaben im Jahr 2021 einen neuen Rekordwert von 9,6 Milliarden Euro erreichten (Handelsverband Österreich 2021). Die Covid-19-Pandemie verstärkte diesen Boom und ließ 

den Anteil der online kaufenden Österreicher*innen im Jahr 2020 um 9 % steigen (Institut für Handel, Absatz und Marketing 2020). Damit einhergehend erhöhte sich auch das Paketaufkommen im Jahr 2020 um 16,7 %, was 287,1 Millionen transportierten Pakten im B2C-Geschäft entsprach.

Die Dienstleistung GREEN TO HOME der jungen Firma NME ökologisiert die Zustellung dieser Pakete: Pakete im urbanen und suburbanen Raum werden umweltfreundlich (emissionsfrei), effizient und zuverlässig zugestellt. GREEN TO HOME (GTH) ist seit Oktober 2020 im Bezirk Mödling und seit Juni 2021 im Großraum Wien erfolgreich im Einsatz. Monatlich werden mit fünf elektrisch betriebenen Nutzfahrzeugen und Lastenfahrrädern aus einem Paket-Hub mehrere tausend Pakete von/an Unternehmen und Privatkunden*innen zugestellt. Hierbei arbeitet NME – zur Sicherstellung eines nachhaltigen Konzepts – auch eng mit Gemeinden und der WK Wien und Niederösterreich zusammen („Logistik 2030+“-Leuchtturmprojekt). Ziel ist eine laufende Erweiterung (aktuell in 1070 Wien, „Neubau liefert grün“) und Validierung des Transportökosystems (Plattform), das möglichst breite Anwendungsfälle im Zustellverkehr umweltfreundlich, effizient und zuverlässig abbildet, und das großflächig angeboten werden kann.

Ziel von GREEN TO HOME ist es, eine Transportplattform (umweltfreundlich, effizient, zuverlässig) für Pakete aufzubauen, auf der sich zertifizierte Transporteure registrieren und einzelne Pakete auf ihren bestehenden Routen (‚Click und Collect‘) mitnehmen und zustellen können. GTH Regionen (e.g. Wien, Graz) sollen über die Schiene (FFG Förderprojekt mit ÖBB als LOI Partner beantragt) verbunden werden.

Das sagt die Jury: Der E-Commerce-Trend ist nicht aufzuhalten, die Paketanzahl wird in den nächsten Jahren weiter massiv steigen. GREEN TO HOME hat als Leuchtturmprojekt großes Potenzial die Citylogistik emissionsfrei zu gestalten.

Michael Punzet, Gründer und Geschäftsführer der New Mobility Enterprise (NME): „Der Gewinn des EL-MO Awards freut uns wirklich sehr, da die EL-MOTION ein prestigereicher Fachkongress und der Preis eine Bestätigung für unser Vorhaben ist. Außerdem freut es uns unternehmerisch, da wir für die Entwicklung und Vermarktung auf weitere mediale Aufmerksamkeit und relevante Kontakte im urbanen Mobilitätsbereich (Experten, Netzwerk) angewiesen sind. Gerade zum jetzigen Status, mit erfolgreichem Abschluss der Validierungsphase von GREEN TO HOME und vielfachen weiteren Anknüpfungspunkten, bietet uns der Abend die Möglichkeit unser Vorhaben in der Branche (Politik, Logistiker, etc.) zu präsentieren und weiteres Feedback einzuholen. Speziell bei Themen, wie ‚First / Last Mile Delivery‘ bei denen sich auf verschiedenen Ebenen einiges tut – e.g. wachsender Markt, neue Technologien, Anforderungen aus Politik und Gesellschaft, neue Geschäftsmodelle – ist ein häufiger und konstruktiver Interessens- und Informationsaustausch der betroffenen Stakeholder wesentlich, um in Folge auch die richtigen Entscheidungen treffen zu können – aus unserer Sicht bietet die EL-MOTION genau einen solchen Rahmen zum Austausch.“

Michael Punzet
Foto: (c) annarauchenberger.com / Anna Rauchenberger

HySnow – BRP-Rotax + HyCentA Research + ElringKlinger + Fronius International + Hinterstoder Wurzeralm Bergbahnen + TU Graz + ECuSol GmbH

Im Rahmen des vom Klima- und Energiefonds geförderten Projekts „HySnow – Decarbonization of winter tourism by hydrogenpowered fuel cell snowmobiles“ wird im Skigebiet Hinterstoder-Wurzeralm das Ziel der Defossilisierung im Wintertourismus realisiert. Dafür wurde einerseits eine Photovoltaikanlage mit 30 kWp errichtet und mit einem AEM-Elektrolysemodul zur Erzeugung von grünem Wasserstoff gekoppelt. Zusätzlich wurde die höchstgelegene Wasserstoffinfrastruktur Österreichs für Betankungen bis 350 bar entwickelt und umgesetzt. Darüber hinaus wurden im Lauf des Projekts zwei Schneemobil-Prototypen mit Wasserstoffbrennstoffzellenantrieb entwickelt. 

Die entwickelte Technologie stellt damit die Basis für weitere Antriebskonzepte mit ähnlichem Anwendungsgebiet dar. Ziele dabei sind die Erprobung eines BZ-Geländefahrzeugs (ATV – All Terrain Vehicle) als auch die Vorbereitung zur Industrialisierung für eine nachfolgende Serienentwicklung. Besonderes Augenmerk wurde auf die Reduzierung der Kosten der gesamten Wirkungskette gelegt. Produkt- und Komponentendesign, gewählte Materialien und optimierte Betriebsstrategien wurden bzgl. Kostenminimierungspotential evaluiert. Dieser Weg wird zukünftig auch im Folgeprojekt HyFleet weiterverfolgt, um damit auch passende Lösungen für Offroad-Sommerfahrzeuge bis zum Start einer Serienentwicklung und damit zur Industrialisierung zu gewährleisten. Die Praxistauglichkeit konnte bereits nach den Erstinbetriebnahmen der Fahrzeuge sowie der H2-Infrastruktur gezeigt werden. Die Infrastruktur läuft bis dato zuverlässig und die Fahrzeuge werden aktuell bereits für Besorgungs- und Wartungsfahrten im Schigebiet eingesetzt.

Key-Topics / Das sagt die Jury: Das Projekt verfolgt einen innovativen Ansatz, der nicht nur für die Fahrzeugbranche, sondern auch für Österreich als Tourismusland hohe Relevanz aufweist. Es beweist, dass die H2-Technologie für den exponierten Betrieb in Wintertourismusgebieten geeignet ist und offenbart die Menge an CO2 die in diesem Sektor eingespart werden könnte. Das Konzept hat das Potenzial zur weltweiten Nachahmung bzw. kann Österreich in der Welt als innovationsfreundliches Land präsentieren, das auch in seinen Herzensangelegenheiten (“Skisport”) um die Ecke denkt.

Wolfgang Rapberger, GM BRP-Rotax / Representative of the Management Board, VP Global Sourcing & Operations Powertrain: Mit unserem Leuchtturmprojekt HySnow haben wir gemeinsam mit unseren Partnern HyCentA Research GmbH, Fronius International GmbH, der Technischen Universität Graz, der Skiregion Hinterstoder und Wurzeralm sowie der EKPO Fuel Cell Technologies GmbH und der ECuSol GmbH anschaulich bewiesen, welche entscheidende Rolle Wasserstoff bei der Dekarbonisierung des Wintertourismus einnehmen kann. Zugleich haben wir mit dem weltweit ersten wasserstoffbetriebenen Schneemobil und der höchstgelegensten Wasserstoffproduktions- und Betankungsanlage Europas aber auch einmal mehr gezeigt, wie viel geballte Innovationskraft in Rotax und dem gesamten Projektkonsortium steckt: Von der Forschung und Entwicklung bis hin zur tatsächlichen Produktion in Österreich. Der Gewinn des renommierten EL-MO Awards ist eine große Freude und besondere Anerkennung für das gesamte Konsortium. Diese Auszeichnung bestätigt unseren ambitionierten Weg der letzten Jahre und bietet unseren nachhaltigen und zukunftsorientierten Antriebslösungen eine wunderbare Bühne.“

Martin Aggarwal, Nigel Foxhall, Leonore Gewessler, Karlheinz Kopf
Foto: (c) annarauchenberger.com / Anna Rauchenberger

FH CAMPUS WIEN – Simulationssoftware für Ladeinfrastruktur von E-Fahrzeugen

Ein breitflächiger Umstieg auf Elektroautos würde die CO2-Emissionen im Verkehrsbereich deutlich reduzieren. Um diesen Umstieg zu ermöglichen ist der Ausbau der Ladeinfrastruktur unumgänglich. Für Planer, Errichter und Betreiber von Ladeinfrastruktur ist es jedoch essenziell zu wissen, welche Nutzungsszenarien sich am jeweiligen Standort mit der zur Verfügung stehenden Anschlussleistung realisieren – und wirtschaftlich darstellen – lassen. In diesem Spannungsfeld ist das Software-Simulations-Projekt der Studenten Georg Busch und Alexander Hinteregger der FH Campus Wien (Studiengang: Green Mobility) angesiedelt.

Die Software schafft die Möglichkeit das Potenzial von unterschiedlichen Ladepunkten (AC, DC, Steckertyp, max. Leistung, Belegung, etc.) anhand konkreter Ladekurven (alle verfügbaren E-Autos sind in einer Datenbank abgelegt bzw. frei definierbar) und zeitlicher Nutzungsszenarien (Abstelldauer, gewünschte End-SOC, relevante Start-SOC, etc.) zu simulieren. Die Skalierung reicht dabei von einem Ladepunkt in einem Einfamilienhaus bis zu Anlagen mit sehr vielen Ladepunkten im öffentlichen bzw. halb öffentlichem Bereich. Als Ergebnis der Simulation werden die zeitlichen Ladeverläufe der verschiedenen Fahrzeuge an den definierten Ladepunkten unter Berücksichtigung des gewählten Lastmanagementverfahrens und der hierbei vorgegebenen Gesamtleistung ausgegeben.

Das sagt die Jury: Mit der Simulationssoftware wird die bedarfsgerechte Errichtung von Ladeinfrastruktur massiv erleichtert und transparenter planbar. Das ist ein Schlüssel zu langfristig komfortabler E-Mobilität und zufriedener Nutzung. Durch die Vereinfachung im geteilten Wohnbau gewinnt das Thema massiv an Bedeutung. Mit der Software können sich die Errichter einen guten Überblick über das “Must-have” ihrer Infrastruktur verschaffen und spätere reale Ladeszenarien vor der Errichtung simulieren.

FH-Prof. Ing. Dipl.-Ing. Andreas Petz: Es freut uns sehr, dass wir den EL-MO Award 2022 gewinnen konnten. Der Award bietet eine tolle Möglichkeit die Studenten, ihre innovativen Ideen und Projekte auf die Bühne bzw. vor den Vorhang zu holen. Das unterstützt auf diese Weise die gesamte Branche der Elektromobilität. Für den Masterstudiengang Green Mobility ist diese Auszeichnung eine Bestätigung für die qualitativ hochwertige Ausbildung von Fachkräften im Bereich der Elektromobilität. Dieser Award und die damit verbundene Publicity ist eine sehr gute Werbung für den Studiengang bzw. für die Aktivitäten, die im Rahmen der Ausbildung stattfinden. Für uns ist diese Auszeichnung zusätzliche Motivation auch in Zukunft für die bestmögliche Ausbildung von Spezialisten in diesem Technologiebereich zu sorgen.“

Leonore Gewessler, Alexander Hinteregger, Georg Busch, Karlheinz Kopf
Foto: (c) annarauchenberger.com / Anna Rauchenberger

Ehrenpreise: “Wegbereiter der EL-MOTION“

Geehrt werden:

  • Herr Doz. Dr. Stephan Schwarzer (ehm. Leiter der Abteilung für Umwelt- und Energiepolitik, WKÖ)
  • Herr DI Robert Thaler (Leiter der Abteilung II/6 Aktive Mobilität und Mobilitätsmanagement, BMK)

Durch das persönliche Engagement und die weitsichtige Unterstützung von Stephan Schwarzer & Robert Thaler als Beiräte konnte sich die EL-MOTION mit ihrem traditionell unabhängig gestalteten Programm  zum Leitkongress und „Frontrunner-Event der Elektromobilität für KMU und kommunale Betriebe entwickeln. Eine Vielzahl von Initiativen, Partnerschaften und Fördermodellen wurden seit 2010 auf der EL-MOTION angestoßen.

Für dieses Wirken wurde Stephan Schwarzer & Robert Thaler im Rahmen der EL-MOTION 2022 der „EL-MO Award“-Sonderpreis für Ihre Verdienste als „Wegbereiter der EL-MOTION“ verliehen.

Leonore Gewessler, Robert Thaler, Stephan Schwarzer, Karlheinz Kopf
Foto: (c) annarauchenberger.com / Anna Rauchenberger